Theater barrierefrei

Die AG bei der Begehung des Theaters im Oktober 2020

Handlungsempfehlungen

aus der Begehung des Theaters
zum Thema Barrierefreiheit am 26.10.2020

Wir wünschen uns bei unserem Theater einen Eingang für alle.

Anhebung der Pflasterung vor dem Theater, so dass man ohne Rampe ins Kassenfoyer gelangt
Alternativ: Installation einer festen Rampe oder denkmalgerecht www.sesameaccess.com
Die Türen müssen aus sitzender Position geöffnet und mit dem Rollstuhl passiert werden können.
Als Sofort-Maßnahme: Installation einer gut hörbaren Funkklingel
Für blinde und sehbehinderte Menschen – Einrichtung eines Handlaufes

Aus dem Kassenfoyer sollten alle Menschen in das Garderobenfoyer gelangen können.

Einrichtung von Fahrstuhl, Lift oder Rampe
Im Barbereich auch niedrige Tische für Menschen im Rollstuhl
Im Tresenbereich auch eine niedrige Fläche für die Bedienung von Menschen im Rollstuhl
Bei der Gestaltung der Theaterkasse auch an Menschen im Rollstuhl denken

Die Rampe sollte als Fluchtweg und alternativer Zugang erhalten bleiben.

Einrichtung eines Vordaches im Türbereich
Sicherstellen, dass die Klingel hörbar oder die Tür während der Öffnungszeiten selbst zu öffnen ist
Der Anlage ein gepflegtes Äusseres geben (Anstrich des Geländers, Verputzen der Wände etc.)
Den Zugangsbereich im Theater von der Rampe her würdig gestalten

Der Theatersaal sollte mehrere Sitzoptionen für Rollstühle anbieten.

Plätze auch jenseits der ersten Reihe schaffen
Möglichkeiten für Gruppenbesuche im Rollstuhl schaffen
Prüfen, ob das Gefälle nicht eine Platzierung im hinteren Bereich sinnvoller macht?
(Mobiles) Podest für die Rollstuhlplätze schaffen, um das Gefälle des Bodens auszugleichen
Ein oder zwei Orte für spontane Last-Minute-Theaterentscheidungen im Rollstuhl vorhalten
Rollstühle können tiefer sein, als ein Theatersitz – Prüfen der Beinfreiheit dahinter

Mit dem Rollstuhl sollte man weitere Gebäudebereiche erschliessen können.

Das Obergeschoss für Rollstühle zugänglich machen – Einrichtung eines Fahrstuhls
Rollstuhlplätze im Rang schaffen
Zugang für Rollstühle zur Probebühne schaffen
Barrierefreien Zugang für Akteure mit Handicap schaffen
Barrierefreie Einrichtungen für die Künstler (Garderoben, Probenräume, Orchestergraben, Toiletten etc.)

Allgemeine Infrastruktur

Schulung sämtlicher Mitarbeitenden des Theaters für den Sitzausbau
Sensibilisierung der Mitarbeitenden für die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen
Einrichtung einer Feedback-Möglichkeit
Barrierefreie Toiletten vorhalten
Einfache, auch tastbare Beschilderung mit Piktogrammen
Beschilderung auch aus sitzender Position gut lesbar anbringen

Stellungnahme zu den Handlungsempfehlungen

Stellungnahme von Verwaltung und Architekturbüro,
per Mail erhalten am 27.04.2021

Kurze Zusammenfassung der Stellungnahme zu den Handlungsempfehlungen:

Einen Eingang für alle wird es aus Denkmalschutzgründen nicht geben.
Menschen im Rollstuhl werden sich weiterhin über eine Klingel bemerkbar machen.
Ein vor Regen schützendes Vordach an der Klingelanlage wird es aus Denkmalschutzgründen nicht geben.
Die Rampe, die bisher einen zusätzlichen und zudem barrierefreien Fluchtweg bildete, wird aus Denkmalschutzgründen abgebaut.
Einen Zugang zwischen Kassenfoyer und Zuschauerbereich für Menschen im Rollstuhl wird es nur geben, wenn dieser keine baulichen Maßnahmen erfordert.
Mehrere Sitzpositionen im Zuschauerbereich wird es nicht geben, weil dafür geringfügige Umbauten an der Lüftungsanlage erforderlich wären.

Um die Entscheidungen der Bauherrenvertretung und des Architekturbüros besser nachvollziehen zu können, bitten wir am 28.04.2021 darum, der AG Barrierefreie Stadt das Sanierungskonzept ausführlich vorzustellen und im Vorfeld folgende Daten zuzusenden:

Modellansichten der Gebäude: Raumaufteilungen und Aussenansichten
Grundrisse der Gebäude
Kostenvoranschläge für den Sesame-Access-Lift für den Zugang von Aussen (gemeinsamer Eingang) und Innen (Zugang vom Kassenbereich zum Zuschauerbereich), um die einzuplanenden Kosten für einen zugleich denkmalgerechten und barrierefreien Zugang abschätzen zu können.

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